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Das Bereitstellen und Verteilen von Informationen ist heute wichtiger denn je. Gleichzeitig wachsen die rechtlichen Anforderungen und technischen Möglichkeiten. Technische Redaktionen werden immer mehr zu Informationszentralen in Unternehmen und Redakteure und Redakteurinnen zu Informationsmanager:innen. Damit ergeben sich ganz neue Perspektiven für das Berufsfeld, die diesmal im Fokus der neuesten Ausgabe der technischen kommunikation stehen.
Wie gewohnt gibt es unsere Kommentare zu Artikeln aus der Ausgabe 05/2024 und dazu einen Blick auf unsere eigenen Beiträge in der Zeitschrift. Vielleicht machen Sie Ihnen ja Lust, selbst zum neuen Heft zu greifen? Dann wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Franziska Fischer
Technical Writer
Auf das Neue konzentrieren
Christopher Peterka, technische kommunikation 05/2024, S. 17-19
Wie viele andere Branchen steht auch die Technische Redaktion vor einem Wendepunkt, angetrieben durch KI. Christopher Peterkas Artikel macht deutlich, dass es längst nicht mehr darum geht, ob KI die Branche verändert, sondern wie. Dabei sehe ich die Entwicklungen ebenfalls positiv: KI kann Routineaufgaben wie die Verarbeitung großer Datenmengen effizienter machen, gleichzeitig bleibt aber die menschliche Expertise im Hinblick auf fachliche Richtigkeit und rechtliche Anforderungen unverzichtbar. Die Technische Redaktion wird sich zweifellos verändern, aber ich sehe darin nicht den oft befürchteten „Untergang“. KI ist ein mächtiges Werkzeug, das den Menschen nicht ersetzt, sondern ergänzt.
Peterka schildert jedoch, wie die USA Europa aufgrund von Regularien im Hinblick auf den Einsatz von KI abzuhängen droht und erklärt, dass Unternehmen sich schnellstmöglich positionieren sollten. Dem stimme ich nur bedingt zu. Man sollte schon gründlich abwägen und planen, bevor man blind auf den KI-Zug aufspringt und möglichst viele Probleme durch die neue Technologie lösen will. Gleichwohl bin ich überzeugt, dass zukünftig noch weitere Einsatzgebiete erschlossen werden, auch innerhalb der Technischen Redaktion, und die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine sicherlich noch zu spannenden Ergebnissen führen wird.
Johannes Dreikorn
Senior Consultant / COO
ANSI Z535 – Evolution statt Revolution
Matthias Schulz, technische kommunikation 05/2024, S. 3-35
Der Artikel von Martin Schulz bestätigt es wieder einmal: Die ANSI-Reihe Z535 und insbesondere die ANSI Z535.6 ist eine ganz zentrale Quelle, die Sie sich als Redaktion aneignen müssen, wenn Sie Ihre Technische Dokumentation konsequent normkonform und rechtssicher aufstellen möchten.
Die Norm weist auch Wege, wie Sie aus dem Dilemma von zu viel auffällig gelayouteten Sicherheitsinformationen herauskommen – Stichworte „Overwarning“, „Warning Pollution“ oder „Warnhinweiseritis“. Viele Anleitungen und Redaktionsstandards kranken daran heute noch. Wenn Sie allerdings gerade auch die normativen Möglichkeiten intelligent nutzen, bekommen Sie als Redaktion ein attraktives Kombipaket: Rechtssicherheit + Verständlichkeit + Wirtschaftlichkeit.
Edgar Hellfritsch
CEO
Der Weg zum barrierefreien HTML
Alexander Halser, technische kommunikation 05/2024, S. 45-50
Ein sehr informativer Artikel für HTML-Entwickler, wie sich Barrierefreiheitsanforderungen mit kleinem Aufwand erfüllen lassen. Diese werden ab 28.6.2025 rechtlich relevant.
Vorwiegend geht es bei barrierefreiem HTML darum, dass Screenreader die Rolle von Elementen im Content erkennen müssen, um z. B. Navigation von Inhalt zu trennen oder eine Bildunterschrift als solche zu kennzeichnen. Man kommt dabei bereits sehr weit, wenn man die Aussagekraft der vorhandenen HTML5-Elemente auf allen Ebenen – Seitenstruktur mit header, nav, main und footer, die Überschriften-Ebenen h1 bis h6, sowie Strukturelemente wie ol und ul – korrekt verwendet. Mit sparsamem Einsatz des Attributs role lassen sich beispielsweise Elemente markieren, die nur Darstellungszwecken dienen oder eine besondere Funktion besitzen.
Der Artikel unterstreicht, dass es sich lohnt, auf einfaches, semantisch korrektes HTML zu setzen. Viele Portal- oder Content-Management-Systeme produzieren hier leider üble Code-Wüsten. Man darf auf die Abmahnwelle ab Juli 2025 gespannt sein.
Artikel aus dem Hause doctima
Doppelt hält einfach besser
Markus Nickl, technische kommunikation 05/2024, S. 28-31
In den letzten Monaten sind zwei Normen zur Einfachen Sprache erschienen, die das Thema auch für Technische Redaktionen wieder mehr in den Fokus gerückt haben. Markus Nickl erklärt in seinem Artikel Unterschiede und das Zusammenspiel der DIN ISO 24495-1 und der DIN 8581-1. Er geht aber auch auf konkrete Inhalte ein, klärt die breiten Zielgruppen der Normen und welche Rolle sie für Technische Redaktionen spielen.
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Coverfoto Zeitschrift: © tcworld GmbH